Jeder Untersuchung geht eine
Aufklärung über den Nutzen und die Risiken
der Untersuchung voraus.
Warnschilder
Im Umfeld des Magnetresonanztomographen
warnen Hinweisschilder Patienten mit Herzschrittmachern und metallischen
Implantaten, sich nicht weiter dem Magneten anzunähern. Bei Herzschrittmacherträgern
könnten sich lebensgefährliche Funktionsstörungen und Komplikationen
ergeben.
Vorbereitung
Zur Untersuchung muss der Patient
alle metallhaltigen Gegenstände in der Umkleidekabine ablegen. Dazu
gehören metallene Knöpfe, Gürtel, Schmuck, Geld, herausnehmbarer
Zahnersatz usw. Nichtmetallische Kleidung stört nicht. Das Hauptgefährdungspotential
bei einer Magnetresonanzuntersuchung besteht darin, dass Eisenteile (z.B.
Schlüssel) vom Magneten angezogen werden und so beschleunigt werden
könnten, dass sie mechanische Verletzungen herbeiführen. Daher darf
der Untersuchungsraum nie ohne Begleitung des Praxispersonals betreten werden.
Die möglichen Gefährdungen durch die Anziehungskraft des starken
Magnetfeldes werden häufig unterschätzt, weil z.B. nicht bekannt
ist, dass der Magnet immer eingeschaltet ist auch wenn gerade keine Untersuchung
durchgeführt wird.
Untersuchungsraum
Der Untersuchungsraum wird durch
eine geöffnete Metalltür betreten. Diese Metalltür und Folien
bzw. Gitter in den Wänden und Fenstern sorgen für eine elektromagnetische
Abschirmung des Untersuchungsraumes, um Störungen der empfindlichen
und in der Amplitude kleinen Magnetresonanzsignale zu unterdrücken. Die
Magnetresonanzsignale entsprechen Radiowellen im Ultrakurzwellenbereich und
sind für den menschlichen Körper ungefährlich. Ionisierende
Strahlung wird bei der Magnetresonanztomographie nicht eingesetzt. Es resultiert
keine Strahlenbelastung.
Magnetresonanztomograph Typ Skyra, Magnetfeldstärke 3,0 Tesla
vorne Patientenliege, hinten runder offener Magnet
Lagerung
Der Patient legt sich unter
Aufsicht des Arztes und der Assistentin auf die Untersuchungsliege und wird
mit Lagerungshilfen gepolstert. Eine bequeme Lagerung ist eine Grundvoraussetzung
für ein verwacklungsfreies Untersuchungsergebnis. Da mit den modernen
Magnetresonanztomographen millimetergenaue Aufnahmen erstellt werden, könnten
auch geringste Patientenbewegungen eine Wiederholung der Aufnahmesequenz
erforderlich machen. An der gewünschten Untersuchungsregion wird dann
eine Empfangsspule, die mit einer Radioantenne vergleichbar ist, positioniert.
Die Empfangsspule kann z.B. bei Kopfuntersuchungen wie ein Helm konstruiert
sein, bei Wirbelsäulenuntersuchungen in der Untersuchungsliege integriert
sein und bei Gelenkuntersuchungen wie ein Verband um das Gelenk gewickelt
werden. Anschließend wird die Untersuchungsregion zentriert und der
Patient in den Magneten hineingefahren. In der Regel verbleibt der Patient
während der Untersuchung in einer festen Position. Moderne Untersuchungsverfahren
können mit einer Bewegung des Untersuchungstisches verbunden sein.
Patientenüberwachung
Während der Untersuchung
wird der Patient ständig durch ein Sichtfenster und über eine
am Magnetresonanztomographen installierte Kamera überwacht. Ausserdem
besteht über eine Gegensprechanlage akustischer Kontakt zum Patienten.
Der Patient erhält zusätzlich einen Klingelknopf in die Hand,
mit dem er ein Signal auslösen kann. Das Signal sollte allerdings nur
in Notfällen gebraucht werden, da sich der Untersuchungsablauf bei
Unterbrechung der Sequenzen deutlich verlängern würde. Unter Umständen
muss nach einer Unterbrechung ein Untersuchungsneubeginn erfolgen. In besonderen
Situationen kann während der Untersuchung auch das EKG, der Blutdruck,
der Blutpuls und die Atmung kontrolliert werden.
Bilddatenaufzeichnung
Den Beginn der eigentlichen
Bilddatenaufzeichnung kann man hören. Zur Ortskodierung der Magnetresonanzsignale
werden magnetische Gradientenfelder verwendet, die mit Hilfe von Elektromagneten
erzeugt werden. In den Spulen der Elektromagneten treten Kräfte auf,
die ähnlich wie in einem Lautsprecher Klopf- oder Brummgeräusche
verursachen. Während der Klopf- und Brummgeräusche sollte der Patient
möglichst bewegungslos ruhen. Wenn Stille herrscht, werden keine Bilddaten
gemessen und der Patient kann etwas entspannen bzw. geringfügige Bewegungen
ausführen.
Untersuchungsdauer
Die Untersuchung unterteilt
sich in mehrere Aufnahmesequenzen. Jede Sequenz dauert wenige Minuten. Zwischen
den Sequenzen liegen kurze Pausen, in denen gerechnet, vermessen und die
nächste Aufnahmesequenz geplant und eingestellt wird. Einzustellen sind
die Schichtposition, die Schichtdicke, die Schichtorientierung, die Bildausschnittsgrösse
und verschiedene Zeitkonstanten zur Vorausbestimmung der Bildkontraste.
Durch verschiedene Kontrastvariationen kann berührungsfrei die Gewebequalität
analysiert werden. Die Einstellparameter beeinflussen das entstehende Untersuchungsgeräusch,
so dass die verschiedenen Sequenzen sich unterschiedlich anhören. In
der Regel ist die Untersuchung mit circa vier Sequenzintervallen in einem
Zeitrahmen von ungefähr 30 Minuten beendet. Der Untersuchungsablauf
wird dabei ständig überwacht und der Situation individuell angepasst.
Daher kann es vorkommen, dass die Untersuchungsdauer von der Situation abhängig
variiert und nicht exakt vorausgesagt werden kann. Dies kann auch mal der
Grund für kurze Wartezeiten vor der Untersuchung sein.
Untersuchungsende
Zum Abschluss der Untersuchung
wird der Patient aus dem Magneten herausgefahren. Der Patient kann den Magnetraum
verlassen und in der Umkleidekabine abgelegte Kleidungsstücke wieder
anziehen. Anschliessend nimmt der Patient nochmals wenige Minuten im Flur
platz, um auf die Dokumentation der Bilddaten und Auswertung des Untersuchungsergebnisses
zu warten.